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Heosemys grandis (GRAY, 1860)
Riesen-Erdschildkröte
Aufzucht der Riesen-Erdschildkröte - Heosemys grandis
Einleitung:

qIm März 1997 bot sich mir die Gelegenheit zwei Jungtiere der Riesen Erdschildkröte Heosemys grandis zu erwerben. Diese hatten jeweils eine Masse vom 155g. Drei Monate später bekam ich vom gleichen Händler nochmals zwei weitere Tiere, die eine Masse von 156g und 162g hatten.
Jeweils ca. am 15. eines Monats habe ich die Tiere auf einer Satorius Laborwaage (Genauigkeit 0,001g gewogen).

 

Verbreitung:

wAls Verbreitung der Riesen Erdschildkröte wird Burma, Malaysia, Thailand, Kamboscha und Vietnam angegeben. Eine vergleichende Darstellung des Klimas wurde aus dem Handbuch ausgewählter Klimastationen der Erde (MÜLLER 1996) entnommen.
Die absolut minimale durchschnittliche Temperatur ist im Dezember mit 6,4 °C ange-geben.
Es sollte aber strikt darauf geachtete werden, dass die Temperaturen auf keinen Fall unter 12 °C absinken.
Bei einer zeitweisen Haltung im Gewächshaus sanken die Temperaturen während einer kalten Woche Mitte November 2001 auf unter 8 °C. Zwei meiner Tiere verfielen in eine derart tiefe Starre, dass sie daraus nicht mehr erwachten.

 

Ernährung:

eAnfänglich waren die Tiere kaum ans Fressen zu bringen. Aus der Literatur habe ich entnom-men, dass Heosemys grandis hauptsächlich pflanzliche Nahrung zu sich nimmt. Schlügfline sollten aber mit bewegliche Futtertiere wie Mückenlarven oder Regenwürmer gefüttert werden. Nach ca. einem halben Jahr würden die Jungtiere auch pflanzliche Nahrung annehmen.
Ich habe meinen Tieren anfänglich Regenwürmer, Zophobas - Larven angeboten, die aber verschmäht wurden. Auch süße Früchte wie Bananen, Erdbeeren, geschabte Äpfel, Birnen wurden nicht angenommen. Der Versuch Katzenfutter zu reichen scheiterte ebenfalls.
Ich habe ständig das Angebot gewechselt. Als ich dann kleingeschnittene grüne und rote Paprikaschoten (roh) angeboten habe, fingen die Tiere an zu fressen. Bei den beiden später dazugekommenen Tieren habe ich direkt die Paprikaschoten angeboten und diese gingen sofort ans Fressen.

Darum
Tier 1
[g]
Tier 2
[g]
Tier 3
[g]
Tier 4
[g]
März 97
155
155
-
-
April 97
167
163
-
-
Mai 97
183
181
-
-
Juni 97
214
219
162
156
Juli 97
248
259
211
190
August 97
234
265
250
195
September 97
274
302
257
199
Oktober 97
282
328
318
232
November 97
358
389
312
250
Dezember 97
332
424
324
245
Januar 98
357
405
321
248
Februar 98
361
437
345
279
März 98
395
470
368
286
April 98
415
487
392
292
Mai 98
419
520
415
305
Juni 98
406
535
459
307
Juli 98
415
556
491
334
August 98
463
600
512
355
September 98
506
635
546
384
Oktober 98
548
706
555
395
November 98
593
689
564
424
Dezember 98
636
702
562
400
Januar 99
660
676
538
383
Februar 99
758
711
616
415
März 99
703
663
575
415
April 99
727
707
634
436
Mai 99
721
764
605
428
Juni 99
758
773
609
432
Juli 99
768
842
629
470
August 99
793
882
659
447
September 99
822
886
698
464
Oktober 99
818
916
660
452
 

qDie Tiere wurden jeweils zu zweit gehalten. Tier vier musste allerdings nach ca. einem Jahr separiert werden, da das Wachstum nicht dem der anderen entsprach. Danach hat sich die Gewichtsentwicklung normalisiert.
Die zwei verbliebenen Heosemys sinosa wiegen heute
Tier eins nach 58 Monaten 2240g
Tier vier nach. 55 Monaten 1190g
Tier eins scheint sich zu einem Weibchen, Tier zwei zu einem Männchen zu entwickeln.

 

qDie Tiere sind in der Zeit von Mai bis Anfang Oktober in einem Gewächshaus untergebracht und können da ca. 12 qm Fläche benutzen. In den Wintermonaten werden sie in einem Aquaterrarium im Tierzimmer gehalten.

2001 hatten die Tiere eine solche Größe erreicht, dass eine Haltung in einem 140 x 80 cm LB Glasterrarium nicht mehr möglich war, da ich Angst hatte, dass die Tiere die Frontschiebescheiben zerstören. Ich habe die Tiere deshalb abgegeben.