Herber-t-ologische Reise nach Australien 2007
Lange schon wollten wir, angeregt durch die schönen Diavorträge unserer Freunde Uschi und Bernd mal nach Australien in Urlaub fahren. Oft haben wir auch bei den Abenden bei den Beiden darüber gesprochen wie toll es mal wäre, gemeinsam hinzufahren, das Land kennen zu lernen und nach Tieren zu schauen.
Endlich im Herbst /Winter 2006 war es soweit. Das Abenteuer konnte in Planung gehen. Bernd fragte, welche Ziele wir uns gerne anschauen würden und spontan sagten Gina und ich – den Ayers Rock wollen wir sehen. Da wir aber nur knapp zweieinhalb Wochen zur Verfügung hatten, waren wir dadurch schon etwas eingeschränkt. Bernd überlegte und überlegte und fand dann eine Route, die uns durch das Northern Territory führen sollte.
Bernd versprach spontan, dass wir mindestens 5 Waranarten und 3 Agamen – Arten sehen würden. Wir waren gespannt.
Es sollte aber noch bis Anfang September 2007 dauern, bis wir dann starteten. Mit Qantas ging es kurz vor Mittwoch auf Donnerstag Mitternacht Richtung Singapur. 12 Stunden Flug – oje würden wir das durchhalten? Frau Knebel vom Reisebüro Gerecht hatte aber für uns wunderbare Sitze im Flugzeug gebucht, so dass die Reise sehr erträglich war. Endlich in Singapur gelandet, sahen wir einen Flughafen der seines Gleichen sucht. Er war absolut sauber und über und über mit Orchideen geschmückt. Eine Blumenbracht, die wir in der Fülle vorher noch nicht gesehen haben.
Aber noch was war Außergewöhnlich – der schönste Raucherraum der Welt – eine Außenterrasse, die als Kakteenengarten gestaltet wurde. Kein stickiges Loch, überfüllt, dutzende Raucher zusammengepfercht...., nein, angenehme Umgebung, allerdings bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit und tropischen Temperaturen.

Wir hatten circa 4 Stunden Aufenthalt, also genügend Zeit uns umzuschauen und alles zu sehen. Durch eine besondere Legierung gab es hier Schmuckstücke aus violettem Gold. Weißgold, Gelbgold, Rotgold – das kannten wir, aber Violettgold? Sah übrigens sehr schön aus, wir durften aber keine Bilder machen.
Von Singapur ging es dann nochmal 5 Stunden im Flugzeug nach Darwin. Australien, wir kommen.
Einige allgemeine Informationen über das Northern Territory:
Mit einer Fläche von 1.349.130 km2 ist das Northern Territory fast 4mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Nur knapp 1 % der australischen Bevölkerung lebt im Northern Territory, das etwa ein Sechstel der Landfläche Australiens ausmacht. Es spielt daher eine nur geringe gesamtwirtschaftliche Rolle für Australien. Die lediglich 203 00 Einwohner leben zu 70 % in den beiden Großstädten  Darwin (121 000) und Alice Springs. (22 000).
Unsere Landung Freitagmorgen um 04:00 Uhr Ortszeit ging problemlos von statten. Wir waren nach einer Reisezeit von circa 22 Stunden angekommen.
Jetzt  zeigte sich die große Erfahrung unserer „Reiseleitung“ Uschi und Bernd: Sie hatten bereits ein Hotelzimmer ab Donnerstagabend gebucht, so dass wir, im Hotel angekommen, sofort unsere Zimmer beziehen konnten. Jetzt aber auszuschlafen, wäre ein großer Fehler, man muss sofort mit der Zeitumstellung beginnen. So legten wir uns etwas hin, stellten aber den Wecker auf 08:00 Uhr und standen dann auch auf. Erstes Frühstück in Darwin, um die Ecke, mit Eiern und Speck, und – long black, einem großen schwarzen Kaffee. Das Gelächter bei den Mädels war groß, naja long black – o.k.
Jetzt wurde das Auto abgeholt und dann wollten wir, auch um uns wachzuhalten, Darwin erkunden. Darwin ist Australiens Brücke nach Asien und gleichzeitig das Tor zum "Top End". Durch viele Einwanderer ist die Stadt multikulturell geprägt. Insgesamt leben etwa 75 unterschiedliche Nationalitäten in Darwin. Etwa ein Viertel der Bewohner sind Aborigines oder Torres-Strait-Islander.
In keinem Vortrag über Darwin fehlt der Anblick der Fußgängerzone (links) oder des Parlaments Gebäudes (rechts).

In der Innenstadt findet man viele Geschäfte und Restaurants (links) und im Park das Government Haus (rechts).

Am 19. Februar 1942 wurde die Stadt von insgesamt 242 japanischen Flugzeugen bombardiert, die neben den Treibstofflagern der Stadt auch die Gegend um den Hafen fast vollständig zerstörten. Der Angriff kostete mindestens 243 Zivilisten und Soldaten das Leben. Das Bombardement war seit Staatsgründung der erste Angriff auf australisches Gebiet. Die Bomber waren auch diejenigen, welche die Angriffe auf Pearl Harbor flogen, warfen jedoch bedeutend mehr Bomben über Darwin ab, obwohl ihm militärisch bei weitem weniger Bedeutung beigemessen wurde. An dieses Ereignis erinnert ein Denkmal im Stadtpark.

Wenn man sich ein wenig umsieht, welch eine Blumenpracht

Hibiskus
Frangipani
Strelizie
Pandanus-Frucht

oder auch die ersten Vögel:

Honigfresser
Magpie-Lark oder Pee Wee (Grallina cyanoleuca)
Ibis (Threskiornis spinicollis)
Allfarblori (Trichoglossus haematodus)

Doch heute sollte es schon das erste Highlight geben. Einen Ausflug zum Fogg Dam. Dieser liegt etwa 80 Kilometer außerhalb Darwins. Er ist ein künstlicher Stausee, der in den 1950er Jahren dazu dienen sollte, auf dem umliegenden Land Reis anzubauen. Der Plan schlug fehl und heute ist der Fogg Dam das letzte sichtbare Zeichen dieses Plans, welches seitdem ein Paradies für viele einheimische Tierarten geworden ist.
Hier besteht die Chance, einen Argus Waran (Varanus panoptes panoptes) zu sehen. Kaum waren wir angekommen, schon entdeckte Bernd den ersten Waran. Leise hörte ich ihn vor sich hinmurmeln – nur noch 4 Waranarten – yeah, und das am ersten Tag.

Noch ein kurzer Besuch bei unserem gemeinsamen Bekannten Gavin Bedford stand auf dem Programm. Dieser war anlässlich der Jahrestagung der DGHT 2000 in Deutschland. Gavin ist mit Leib und Seele Angler und wir hatten gemeinsam Karpfen geangelt. Damals versprach er, dass, wenn wir mal nach Australien kommen sollten, wir gemeinsam Baramundi angeln würden. Nachdem er die ganzen Jahre immer wieder nachgefragt hatte, wann wir endlich kommen würden, haben wir uns nun für den nächsten Tag zum Angeln verabredet.
Der Tag neigte sich zu Ende und so langsam merkten wir doch jetzt die aufkommende Müdigkeit.

Es wurde noch schnell was gegessen und dann circa um 21:00 Uhr war Schlafenszeit. Todmüde, aber happy, fielen wir ins Bett, gespannt was der morgige Tag so bringen würde.

Angeln in Australien:

Gavin hatte uns angekündigt, dass er mit uns zu einer sicheren Stelle für Baramundis fahren würde. Er gab uns zwei zur Auswahl. Es gäbe einen Damm, da fängt man die größten, steht aber in Konkurrenz mit den Salzwasserkrokodilen und muss auf der Hut ein, nicht gefressen zu werden. Der andere Platz ist etwas langweiliger, dafür aber sicher. Ohne lang zu überlegen, entschieden wir uns für die zweite Variante. Gavin packte sein Angelzeug ein und zu unserer Überraschung hängte er sein Boot an das Auto.

Es geht also raus in einen Billabong, das ist der nicht ausgetrocknete Teil eines Flusses.
Auf unserem Weg das erste Känguru, ein Schöngesichtswallaby (Macropus canguru) und ein Greifvogel

Gavin hatte uns auch mit Hüten versorgt, was zur Grundausstattung gehört, um sich vor der Sonne zu schützen. Hierzulande lacht man oft darüber, wenn man mal dort war, weiß man, dass es Sinn macht.

 

Gavin fuhr mit uns raus und fragte, ob er uns auch ein wenig von der Tier und Pflanzenwelt zeigen soll. Begeistert stimmten wir zu:

Als erstes sahen wir ein Salzwasserkrokodil (Crocodylus porosus) und wir waren spätestens hier froh, dass wir uns für die zweite Variante entschieden haben, die Entfernung zu dem Vieh war groß genug

Wir sahen erst einen, dann noch einen zweiten Jabiru (Ephippiorhynchus asiaticus). Die Tiere haben einen besonderen Geschlechtsdimorphismus: Die Männer haben leuchtend gelbe Augen. Der alte Witz dazu ist bekannt, dass es wohl die Sonne ist, die bei Männern durch den hohlen Kopf scheint. :=))

Aber weiter mit unseren Beobachtungen:
Spaltfußgänse (Anseranas semipalmata)

Pfeifenten (Anas penelope)

Pelikan (Pelecanus conspicillatus)

Auf einmal entdeckte Gavin eine Gruppe Krokodile, die sich am Ufer aufhielten. Er steuerte das Boot in diese Richtung, um näher ran zu kommen. Als er unsere leichte Angst sah, sagte er, dass es sich um Süßwasserkrokodil oder Australien-Krokodil (Crocodylus johnsoni) handeln würde. Ansonsten hätte er größeren Abstand gehalten.

Einem Seeadler den wir auf einem Baum entdeckten, warf Gavin ein Stückchen mitgebrachtes Hühnerfleisch zu, das er im Flug fing.

 

 

Aber auch große Lotuspflanzen waren auf dem Billabong:

Eigentlich waren wir ja zum Angeln gekommen, daran erinnert uns Gavin. Er wies uns auch in die Technik des Barramundi – Angelns ein.
Der Barramundi (Lates calcarifer), gehört zur Familie der Riesenbarsche (Latidae). Es ist ein sehr beliebter Speisefisch, aber auch als „Sportfisch“ bekannt. Die Durchschnittsgröße liegt bei etwa einem Meter, er kann aber bis zu 2 Meter Länge erreichen und ein Gewicht von maximal 60 kg.
Nach kurzer Zeit ein Erfolgserlebnis, wir hatten einen Biss. Wir hatten einen Fisch und bekamen ihn auch ins Boot:

Naja, nicht ganz 2 Meter, etwas weniger als 60 Kg – aber ein Barramundi.
Ein schöner Tag neigte sich dem Ende, es ging auf den Rückweg. Uschi mit ihren geübten Augen sah am Baum eine Echse, wir hielten an um Fotos zu machen:

Varanus scalaris

Einige hundert Meter weiter, wieder ein kurzer Stopp:

Kragenechse (Chlamydosaurus kingii)

Damit aber in diesem Bericht auch eine wirklich prachtvolle Kragenechse zu sehen ist, hat mir Bernd folgendes Bild zur Verfügung gestellt:

Ganz schön aufregend der zweite Tag: angeln, die zweite Waranart und eine Kragenechse gesehen, unglaublich.
Nun wird es aber wieder Zeit sich um eine der Attraktionen von Darwin zu kümmern, den Mindil Beach Market. Dieser ist der bekannteste Markt in Darwin.

Viele Stände mit Kunstgewerbe, Kleidung, Spielzeug und Unterhaltung für Groß und Klein werden hier entlang der Strandpromenade, neben einer riesigen Wiese aufgebaut.

Aber vor allem die über 60 Food-Stalls aus 20 Ländern ziehen Menschenmassen an den Strand von Mindil. Es gibt kaum eine Küche, die nicht vertreten ist.

Vor allem die asiatische ist in der Überzahl, aber auch Gyros oder Fritten sucht man nicht vergebens. Für kleines Geld kann man sich rundum lecker sattessen.

An diesem Abend konnten wir einem Naturschauspiel beiwohnen, welches uns den ganzen Urlaub begleitete: Australien hat wunderschöne, romantische Sonnenuntergänge:

Auch ein weiterer Beuch bei Gavin stand auf dem Programm. Er ist maßgeblich involviert in eine Attraktion in Darwin, die Crocosaurus Cove: http://www.crocosauruscove.com/home

2007 war es noch im Entstehen, so nahm uns Gavin mit in seinen privaten „Zoo“.
Oedura marmorata
Pogona minor
Varanus scalaris
Varanus glebopalma

Für einen Schildkrötenmenschen wie mich war die Begegnung mit einer Carretochelys insculpta aber der Höhepunkt des Besuchs. Diese mussten wir aus dem Pool der Schwiegereltern herausfangen:

Die Eingewöhnungszeit in Darwin war nun vorbei, die Reise durchs Northern Territory konnte beginnen. Bernd und Uschis Plan war eng getaktet und sehr ehrgeizig. Die Beiden hatten sich folgende Route ausgedacht:

Der nächste Stopp war also Katherine und die Katherine Gorge.
Unterwegs sahen wir auch Gelbhaubenkakadus, die an einer Pfütze spielten.

Und an den kerzengeraden Straßen die ersten Termitenhügel.

Und die sind gar nicht so klein.

Katherine liegt etwa 317 km südlich von Darwin am Stuart Highway. Es ist mit circa 11 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Northern Territory. Ein erheblicher Teil davon sind Aborigines. Durch die Stadt fließt der Katherine River, der im Katherine-Gorge-Nationalpark entspringt.
Der Katherine-Gorge-Nationalpark liegt etwa 32 km nordöstlich von Katherine und gehört zu den populärsten Ausflugszielen im Northern Territory. Er ist 2921 km² groß. Er bietet 13 aufeinanderfolgende Schluchten, die insgesamt 12 km lang sind, mit bis zu 70 m hohen Felswänden.

Spiegelliest (Todiramphus macleayii)

Willie Wagtail (Rhipidura leucophrys) auf Känguru

Auch hier wieder ein herrlicher Sonnenuntergang. Wenn man nachts in Australien auf den Straßen unterwegs ist, sollte man auch die Augen aufhalten. Man könnte z.B. eine Agakröte (Bufo marinus) finden, einen eingeschleppten Schädling. (rechts)

Über den Victoria Highway fuhren wir zur Low Level Bridge.

An den Bäumen am Ufer des Flusses sieht man tausende von Flughunden. Der Geruch hier ist, sahen wir mal, gewöhnungsbedürftig.

Unser nächstes Ziel ist Kununurra.

Der Victoria Highway ist eine 524 Kilometer lange Straße im Norden von Australien. Er verbindet den Great Northern Highway in Western Australia mit dem Stuart Highway im Northern Territory. Der Victoria Highway ist Teil des australischen Highway 1 und zusammen mit dem Great Northern Highway die wichtigste Verbindung auf dem Landweg zwischen Perth und Darwin.

Seinen Namen erhielt er vom Victoria River, den er jedoch an nur zwei kurzen Stellen auf der gesamten Strecke erreicht. Ursprünglich gab es in dieser Gegend nur eine Reihe kleinerer unbefestigter Farmstraßen. In den 1950er Jahren gab es ein erstes größeres Bauprojekt, welches eine durchgehende Straßenverbindung schuf. Ein weiterer Ausbau der Straße erfolgte in den 1960er Jahren, im Zuge des Baus des Ord Staudamms. Damit war auch eine Befahrbarkeit der Straße durch Road Trains gegeben. Erst in den 1990er Jahren wurde der Highway erneut ausgebaut, begradigt und befestigt.

Am Victoria River Roadhouse konnten wir uns stärken und außerdem einige Vögel beobachten:

Auf den Toiletten gibt es Spinnen und auf den Felsen Nuckelchen (wie wir die kleinen Agamen bezeichneten)

Unser Weg führte uns auch an der alten Furt durch den Victoria River vorbei, der allerdings nur wenig Wasser hatte:

Typisch für diese Gegend sind die Boab – Bäume (Flaschenbaum) und die roten Felsformationen

Der Samen der Kapok – Pflanze wurde früher als Baumwollersatz für Matratzen benutzt und die Pflanze ist an den Straßenrändern oft zu sehen:

Die Stadt Kununurra entstand 1960 als Versorgungszentrum und hat heute knapp 6.000 Einwohner. Kununurra bedeutet übersetzt "Ort des Wassers" und Wasser gibt es in der Umgebung genug.
Neben der Landwirtschaft sind Bergbau und der schnell wachsende Tourismus weitere wirtschaftliche Standbeine der Stadt.
Kununurra ist Ausgangsbasis für viele attraktive Ziele in der Umgebung und in der nahen Argyle Diamantenmine wird das weltgrößte Diamantenvorkommen vermutet. Hier werden circa 30 % der Weltproduktion gefördert, hauptsächlich aber für industrielle Zwecke.

In dieser Diamantenmine gibt es die sehr seltenen rosa Diamanten. Weniger als 1 % der Gesamtproduktion besteht aus diesen Pink Diamonds, sie sind somit einer der seltensten Edelsteine der Welt.

Natürlich wollten wir gerne mal solche sehen. In Kununurra gibt es einige Geschäfte, wo man diese Schätze erwerben kann.

Wir hatten gelesen, dass man schon etwas Klein-geld mitnehmen müsste, um so einen Stein zu kaufen. Dass es allerdings so teuer ist, hatten wir uns nicht vorgestellt. Wir gingen also frohgemut in den Laden und schauten uns um, die Preise haben uns fast umgehauen. Die sehr freundliche Verkäuferin machte uns Mut, indem sie sagte, sie hätten bestimmt was für uns und fragte uns nach den Preisvorstellungen. Mutig sagte ich, so um die 800 bis 1000 Australische Dollar würde ich schon anlegen können. Sie zeigte uns dann einen ungefassten, geschliffenen Stein, bei dem ich mich nicht mehr traute einzuatmen. Ich hatte Angst, dass dieses Staubkorn sonst in meiner Lunge verschwindet. Also, dass ist nichts für unseren Geldbeutel, wir entschieden uns dann für einen sehr schönen blauen Saphir.

In unserem Hotelgarten konnten wir wieder viele Pflanzen und Tiere beobachten:

und auch eine kleine Wasseragame der Gattung Lophognatus

Heute stand aber noch ein Besuch des Lake Argyle auf dem Programm.

 

Der Lake Argyle (740 km²) ist der größte künstliche Wasserspeicher des Kontinents und befindet sich 72 km südlich von Kununurra.
Nur die Reste ursprünglicher Berggipfel ragen über die Wasseroberfläche und formen Dutzende kleiner Inseln. Lake Argyle und Lake Kununurra bewässern zusammen 72.000 ha Felder. So können, im an sich trockenen Norden, eine Vielzahl von Nutzpflanzen angebaut werden.

An der Hauswand des Restaurants entdecken wir einen kleinen Hausgecko.

Wer nachts auf Australiens Straßen unterwegs ist, sollte ebenfalls die Augen offen halten. So manch Getier ist zu entdecken:

Diplodactylus stenodactylus
Diplodactylus ciliaris

Am nächsten Morgen gingen wir wieder auf Tiersuche. Auf Vermittlung von Gavin konnten wir uns mit Bill treffen, einem Waranspezialisten aus Kununurra. Etwas außerhalb der Stadt, auf einem Felsen begannen wir mit der Suche. Bill sprang über die Felsformationen und wir hinterher. Dabei vergaß ich sogar meine Höhenangst.

Aber man muss schon wissen, wo und wie man schauen muss:

Varanus glauerti, der Glauert’s Felsenwaran, gehört zu den mittelgroßen Vertretern der Untergattung Odatria und erreicht eine Gesamtlänge von ca. 60-80 cm, wovon ca.2/3 auf den Schwanz entfällt.

Ein beliebtes Ausflugsziel und ein Tipp für Angler ist Ivanhoe Crossing

Diese „Staumauer“ ist tatsächlich befahrbar und bildet die alte Verbindung zwischen Kununurra und Wyndham.

 

Begeistert von der Schönheit der Natur und dem warmen Wasser, bin ich sofort in die Fluten und wollte den Damm entlanglaufen. Uschis Warnung, „Hier gibt es Krokodile“ lies mich aber wieder umkehren.

Hier scheinen die Barramundis auch größer zu sein als unserer.

Am Ord River Dam kann man dann auch verweilen und sieht weitere Flaschenbäume.

In der Nähe von Kununurra gibt es noch eine Sehenswürdigkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte, die Zebra Rock Gallerie (http://www.zebrarock.biz/).

Im Garten unter schattigen Bäumen kann man sein Auto abstellen, dort lief auch ein Pfau herum, der anscheinend nicht wollte, dass wir die Verkaufsräume besuchen. Hier findet man Gegenstände, die aus dem Zebrastein hergestellt werden, welchen man nur in dieser Gegend findet.
Der "Zebra Rock", ein Stein mit einem ganz ungewöhnlichen Zebramuster, entstand vor etwa 60 Mio Jahren im späten Proterozoikum oder Präkambrium.

Das einzige bekannte Vorkommen der Welt befindet sich in Westaustralien im Osten der Kimberley Region. Der Stein besteht aus einem feinkörnigen, kieseligen Argilit (also gehärtetem Silit- oder Tonstein) mit sich regelmäßig wiederholenden roten Streifen- oder Fleckenmustern, die einen scharfen Kontrast zum hellen Hintergrund bilden. Bis heute weiß man nicht, wie diese regelmäßigen Muster entstanden sind. Nur eines steht fest: das Rot der Streifen ist auf Eisenoxydeinschlüsse zurückzuführen.
Unser Weg führte uns heute weiter nach Wyndham. Wir wollten an den Mt. Bastion Five Rivers Lookout. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollten, in Australien sind die Sonnenuntergänge traumhaft schön und von diesem Aussichtspunkt besonders. Etwa 100 km von Kununurra entfernt befindet sich Wyndham, eine der ältesten Städte an der australischen Nordküste. Am Stadteingang grüßt ein etwa 20 Meter hohes Zementkrokodil.

Am Five Rivers Lookout treffen die Flüsse Kinh, Pentecost, Durack Forrest und Old River zusammen, um in den Cambridge Gulf zu münden.

Am nächsten Tag sollte es wieder zurück von Westaustralien ins Northern Territory gehen.

Diesmal wollten wir aber nicht den Victoria Highway durchfahren, sondern kurz hinter Timber Creek über Top Springs zum Stuart Highway abkürzen. Ein wenig Offroad Feeling, unbefestigte Straßen.

 

 

Auf der Strecke hofften wir Varanus mitchelli zu entdecken. Bernd wusste einen Fundort, den wir besuchen wollten.

Es lohnt sich immer, auch seitlich der Straße Ausschau zu halten. Uschi mit ihren Adleraugen entdeckte auch das kleinste Tier.

Ca. 250 km Fahrt von Kununurra liegt Timber Creek. Man erwartet nach den Ankündigungen auf den Straßenschildern eine Großstadt, zumindest eine Stadt – und was ist es? Ein etwas größeres Dorf mit circa 70 Einwohnern und einer Tankstelle.

Kurz danach biegen wir ab. Der Buchanan Highway ist eine 421 km lange Outbackpiste, die im Northern Territory von Timber Creek am Victoria Highway nach Dunmarra am Stuart Highway führt.

Nach 40 km in der Nähe der Jasper Gorge verläuft ein Teil der Strecke durch den Gregory-Nationalpark.

Unser heutiges Ziel ist Top Springs, aber bis dahin ist es noch ein Stück. Ab und zu macht es auch tierischen Spaß, so durch die Pampa zu heizen und das wenige Wasser aufspritzen zu lassen.

Am Wegesrand tauchen nun öfter Kühe auf. Selten Kühe mit einem so dämlichen Gesichtsausdruck gesehen wie hier.

Auf der Karte ist Top Springs groß eingezeichnet, doch es ist kein Ort, sondern nur ein einsames Roadhouse an einer staubigen Kreuzung.

Wir hatten Glück, es gab noch zwei Zimmer. In Australien ist halt alles anders wie bei uns. Wenn man bei uns sein Reiseziel erreicht hat, schaut man sich nach einem passenden Gasthaus oder Hotel um, lässt sich die Zimmer zeigen und entscheidet dann, ob einem das Zimmer gefällt oder ob man mit dem Preis einverstanden ist.

Hier hoffst du, dass ein Zimmer frei ist, egal, wie es aussieht. Wenn es dir nicht passt, musst du halt 200 bis 300 km weiterfahren.

Wir bezogen das karge Zimmer mit Toilette und Waschgelegenheit überm Hof und schauten uns ein wenig um.

Skink
Stabheuschrecke
Keilschwanzadler
Sonnenuntergang!!!

Wir haben dort gegessen und waren müde von der Reise und legten uns zu Bett. Da begann das Drama: anscheinend begann die große Wochenendparty, es war unerträglich laut, von Schlafen konnte keine Rede mehr sein. Bernd schlug vor, dass wir weiterfahren zum nächsten Hotel (siehe oben!!!!)
Also nachts im Dunkeln den Buchanan Highway zu fahren, war für Bernd schon eine Herausforderung. Nachts kann man aber auf den Straßen auch was sehen: (Lialis burtonis)

Antaresia stimsoni

Und hunderte Kangurus, die mit ihren durch die Scheinwerfer angestrahlten Augen am Straßenrand gut zu erkennen waren.
Der Track endet nach 181 km am Stuart Highway, acht Kilometer nördlich von Dunmarra. Die Tankstelle ist geschlossen, wir bekommen leider kein Zimmer mehr und müssen im Auto schlafen. Egal, Hauptsache angekommen. Uschi und Bernd bauen ihr Zelt auf, ich schlafe im Auto über Fahrer und Beifahrersitz, Regina macht es sich auf dem Rücksitz bequem. Ziemlich eng im Auto.

Die Sonnenaufgänge haben es aber auch in sich. Und Uschi und Bernd hätten vielleicht genauer schauen sollen, wo sie das Zelt aufbauen. Der Truck wollte bald weg und so ein Zelt ist ja auch nicht so ein großes Hindernis....

Überall in den Bäumen zwitscherte es und es wurde der schönste Morgen des Urlaubes.

Ein Schwarm mit hunderten Rosakakadus landete in unmittelbarer Nähe unseres Schlafplatzes und begann zu fressen.

Auf dem Bauch liegend machte ich massenhaft Bilder und war ganz happy.

Der Carpentaria Highway beginnt 4 Kilometer südlich von Daly Waters, wo er in östlicher Richtung vom Stuart Highway abzweigt.
Unterwegs gibt es einige Abzweigungen zu verstreut liegenden Farmen im Outback.

In der Flagge des Northern Territory ist im ockerfarbenen Feld die landestypische Pflanze Sturt's Desert Rose abgebildet, die man hier sehr gut entdecken kann. Im schwarzen Feld das Kreuz des Südens.

Das Heartbreak Hotel in Cape Crawford liegt direkt an der Kreuzung des Carpentaria Highways mit dem Tablelands Highway in einer der einsamsten Gegenden des Northern Territory.

Hier haben wir eine kleine Rast gemacht. Auf den Nachbartischen standen noch die Essenreste der vorherigen Gäste, welche von den zahlreichen Vögeln weggefressen wurden:
Magpie (Cracticus tibicen)
Bower Bird (Chlamydera maculata)
Blue-faced Honeyeater (Entomyzon cyanotis)
Apostelvogel (Struthidea cinerea)

Das Barkly Table Land

Das Barkly Table Land verläuft östlich von Tennant Creek bis hin zur Grenze zu Queensland und entlang einiger der wichtigsten Rinderweidegebiete des Northern Territory.
Die Table Lands sind ein Gebiet mit schwarzer Erde, das mit goldenem Mitchellgrass bedeckt ist. Es unterteilt sich in einige der weltweit größten Weidegebiete. Der Overlander’s Way (Barkly Highway) ist Teil der alten Route, die die Rindertreiber damals von Queensland in die Gebiete des Northern Territory nahmen.
Es ist das Land der Weite mit einem Horizont, wie man ihn nur im Outback erblicken kann.

Das Barkly Homestead am Knotenpunkt vom Overlander’s Way und dem Tablelands Highway, ist einziger Versorgungspunkt in den Barkly Tablelands. In erster Linie ist es eine Raststätte mit Tankstelle, Laden, Motelunterkünften und Campingplatz.

An diesem Tag stand eine Fahrt durchs Nichts auf dem Programm. So weit man sehen konnte Horizont. Natürlich hatte es einen Grund, warum wir in diese Einöde gefahren sind – wir wollen Spencer-Waran sehen....

Varanus spenceri, ein ziemlich großer bodenbewohnender Waran (wie auch anders, hier gibt es ja nur Boden und sonst nichts). Die Gesamtlänge beträgt bis 120 cm, wobei allerdings der Schwanz etwa 50 % ausmacht.

Auf dem Bild links ist eine Übersicht mit einem V. spenceri. Da sieht man erst, wie sehr er in seiner Färbung der Umgebung angepasst ist und kaum zu sehen:

Das Gebiet, wo wir die V. spenceri gefunden haben, sind Rinderfarmen und zwar mit die größten der Welt. Teilweise hat so eine Farm die Größe von Hessen oder der Schweiz.
Den Abend verbrachten wir wieder im Barkly Homestead. Hier entdeckten wir eine sehr lustige Unterscheidung an den Toiletten:

Bei unserer Abendfahrt haben wir diesmal Lialis burtonis und Pseudechis australis gesehen

Am nächsten Morgen ging es weiter, wir wollten ja noch über Alices Springs zum Ayers Rock. Dazwischen liegen aber noch Sehenswürdigkeiten, die Bernd und Uschi uns zeigen wollten.

Auf den beiden Bildern oben ist ein Ctenophorus nuchalis zu sehen. Er ist der Namensgeber, wenn wir aus dem Auto heraus gesehene kleine Echsen als Nuckelchen bezeichnet haben.

Unterwegs hatten wir auch noch eine weitere Entdeckung gemacht: eine Bartagame, Pogona vitticeps auf einem strauchähnlichen Baum. Leider gelang es uns nicht, dichter an ihn heran zu-kommen. Er saß in den dürren Ästchen ganz oben:

Etwa 10 km nördlich von Tennant Creek befinden sich die Devil’s Pebbles. Der Weg dahin lässt schon Outdoor – Feeling aufkommen.

Sie sind eine verkleinerte Ausgabe der bekannteren Devil Marbles. Es sind große Granitfelsen, die über ein größeres Gebiet verstreut liegen. Leider ist hier alles wenig fotogen mit dünnem Draht abgesperrt, damit niemand auf den Felsen herumklettert. Die Kugeln sind den örtlichen Aborigines, den Warumungu People, heilig. Nach der Tradition ist dieser Ort den Frauen des Stammes vorbehalten – Männer dürfen ihn nur in Begleitung aufsuchen. Kunjarra dient als Versammlungsort und als Platz für Zeremonien und Tänze. Der Ort ist den Munga Munga (auch Mungarr Mungarr geschrieben) gewidmet, einer legendären Gruppe von Frauen der Traumzeit, die seit Urzeiten spiritueller Eigentümer des Landes ist.

Unsere nächste Station war Tennant Creek, direkt am Stuart Highway. Es wurde um 1860 gegründet und hat etwa 2.900 Einwohner. Ihren Namen bekam die Stadt von einem sich in der Nähe befindlichen Wasserlauf mit demselben Namen.
1860 benannte John McDouall Stuart eben jenen Wasserlauf aus Dankbarkeit nach John Tennant. Tennant hatte Stuarts Australienexpedition co-finanziert. 1872 wurde eine behelfsmäßige Telegrafenstation erbaut.
Zwei Jahre später, als die Tennant Creek Overland Telegraph Station fertig war, wurde der Telegrafenverkehr hierher verlegt.

Erst um 1930, als ein kurzer, aber heftiger Goldrausch ausbrach, erlangte der Ort Berühmtheit.

Nach dem wieder wirklich tollen Sonnenuntergang (falls ich es vergessen habe zu erwähnen, hier gibt es die schönsten der Welt :=)) ging es am Morgen weiter in Richtung Alice Springs.

Die Stromleitungen am Rande dienen den Rosa Kakadus als Lande- und Ruheplatz.

Auf unserem Weg in den Süden lag eine weitere Sehenswürdigkeit, die Devil's Marbles (Murmeln des Teufels). Sie liegt etwa 100 Kilometer südlich des Ortes Tennant Creek. Das Gebiet umfasst einige tausend runde Granitfelsen. Die Steinformation ist rund 1,5 Billionen Jahre alt.

Es ist eine heilige Stätte der Aborigines in der australischen Wüste. Für die Ureinwohner sind die „Teufelsmurmeln“ die Eier der Regenbogenschlange.
Auf unserem weiteren Weg entdeckte Uschi am Baum eine Bartagame. Diesmal hatten wir Glück und konnten Bilder machen. Wir waren uns alle nicht sicher, um welche Unterart es sich hierbei handelt.

Aileron Roadhouse war unser nächster Stopp. Naja, etwas unbedeckt der Bursche, aber nicht schlecht gebaut. Die beiden Figuren am Eingang, "desert mermaids", Wüsten-Nixen, sowohl männlich als auch weiblich, natürlich mit Bierflasche bewaffnet. Sie haben große Ähnlichkeit mit dem Riesenwaran, Varanus giganteus. Ich wollte diese beiden aber nicht als fünfte Waranart akzeptieren, Bernd musste sich noch anstrengen.

Wenige Kilometer vor Alice Springs, am Stuart Highway liegt ein Monument, welches den Tropic of Capricorn, den Wendekreis des Steinbocks, markiert. Warum aber ein Widder dort abgebildet ist, obwohl früher hier ein Steinbock zu sehen war, wissen wir nicht.

Alice Springs ist die einzige größere Stadt im geographischen Zentrum Australiens und hat etwa 22.000 Einwohner. Alice Springs entstand 1872 im Zuge des Baus der Transaustralischen Telegrafenleitung.
Trotz seiner einsamen Lage verfügt Alice Springs über eine sehr gute Infrastruktur und bietet alles, was der moderne Tourismus erfordert.

Der Flughafen ist für den Tourismus wichtig, da Alice Springs Ausgangspunkt für Fahrten zum Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark ist, mit den beliebtesten Ausflugszielen des Red Centre Uluru („Ayers Rock“) und Kata Tjuṯa („Olgas“). Außerdem gelangt man von hier zum Kings Canyon sowie zu anderen Sehenswürdigkeiten der Umgebung.
Bevor man nach Alice Springs hereinkommt, fährt man am John Flints Grave vorbei, dem Grabmal für den Gründer des Royal Flying Doctor Service.

Alice Springs ist eine eher beschauliche Kleinstadt. Die Möglichkeiten einen Schaufensterbummel zu machen oder zu „shoppen“ sind leicht eingeschränkt. Wer das aber auch vorhat, fährt bestimmt nicht hierher.

Nach dem Spaziergang durch die Stadt wollten wir abends von einem Aussichtspunkt außerhalb der Stadt einen schönen Sonnenuntergang sehen, Alice Springs zu unseren Füßen.

Die MacDonnell Ranges sind eine 644 km lange Gebirgskette, die westlich und östlich von Alice Springs verlaufen Sie bestehen aus parallel laufenden Bergkämmen aus rotem Sandstein. Mount Liebig mit 1.524 m und Mount Zeil mit 1.510 m sind die höchsten Erhebungen.

Das Gebirge ist gekennzeichnet durch besonders eindrucksvolle Schluchten, zu deren berühmtesten Schluchten im Westen die Simpsons Gap, Ormiston Gorge und die Glen Helen Gorge zählen. In den östlichen MacDonnell Ranges sind die Jessie Gap, die Emily Gap und die Trephina Gorge die bekanntesten Sehenswürdigkeiten.

 

 

Wir hatten zu der Zeit anscheinend wenig Wasser.

Schilder weisen darauf hin, dass es hier Felsenkängurus geben soll. Gespannt haben wir die Umgebung abgesucht. Es dauert eine kleine Weile, bis wir das Erste entdeckt hatten. Dann sahen wir allerdings wirklich Dutzende.

Bei der nächtlichen Rückfahrt war wieder allerlei zu entdecken: Furina ornata

Die östlichen MacDonnell Ranges gelten als Geheimtipp mit idyllischen Campingplätzen.
In den beiden Schluchten Emily und Jessie Gap befinden sich zwei tief eingeschnittene Wasserlöcher. Für die Aborigines haben beide mythische Bedeutung. Sehenswert sind die Felszeichnungen der Emily Gap.

Diplodactylus ciliaris
Diplodactylus stenodactylus

Umgebung von Alice erkundet.

Wenn einem ein Roadtrain entgegen kommt, sollte man akzeptieren, dass er der Stärkere ist und sollte Platz machen. Der bremst nicht, jedenfalls nicht so schnell wie du.

Bei australischen Lastwagenkombinationen spricht man ab einer Länge von 36,50 Metern von einem Road Train. Ab dieser Länge ist das Befestigen des gleichlautenden Warnschildes zwingend vorgeschrieben. Erlaubt sind maximal 53,50 Meter Länge, ein maximales Fahrzeuggewicht bis 132 Tonnen, ohne Zugwagen, und eine maximale Höhe von 4,60 Meter. Die Zugmaschine eines Road Trains muss mindestens eine Leistung von 370 kW (500 PS) haben.

Melonen, die aber ziemlich eklig schmecken sollen.
Uschi entdeckte wieder auf einem Stein eine Echse. Als wir näher rankamen, sahen wir, dass es sich um eine Bartagame, Pogona vitticeps handelt. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 25 cm und eine Schwanzlänge bis etwa 30 cm. Die Gesamtlänge kann also über 50 cm sein.
Der „Bart“ ist gut entwickelt, allerdings ist er weniger stark ausgeprägt als bei Pogona barbata

Man muss sich schon ein wenig anstrengen, um wirklich gute Bilder der Tiere zu erhalten und Einsatz zeigen :=))

Auf dem Weg zum Ayers Rock bogen wir vom Stuart Highway auf die Ernest Giles Road, eine schöne breite unbefestigte staubigeStraße ab. Bernd meinte: "komm, wir machen mal ein paar Action Bilder."

Ein Willi–Willi (lokale Windhose)– auf der Piste

Eine kleine Echse am Wegesrand

Am Strassenrand standen Casuarinen, eine aus etwa 20 Arten bestehende Pflanzengattung, die besonders in Australien vorkommt. Ihr Holz ist Eisenholz und sehr geschätzt.

An einem Strauch saß wieder etwas und wir bemühten uns um Bilder:

Eine Bartagame, Pogona vitticeps in strahlendem rot.

Etwas weiter haben wir am Straßenrand einen Gouldi flavirufus entdeckt, man könnte meinen, er hat sich wie ein Fotomodell dort hingesetzt und nur darauf gewartet, das wir ihn fotografieren.

Gerade bei mir angekommen, rief Uschi, schnell ins Auto, da hinten sitzt was. Es war ein Gouldswaran in seiner Erdhöhle.

Ein wenig weiter an der Strecke, kam das nächste Highlight, in den umliegenden Bäumen saß eine Kolonie Rabenkakadus.

Was für eine Schönheit, was für ein Anblick.

Aber auch auf dem Boden fanden wir wieder was, eine Netzagame Ctenophorus nuchalis

Curtin Springs mit Emu

Curtin Springs ist seit 1956 die Heimat der Familie Severin, als Peter Severin mit seiner jungen Frau Dawn, ihrem kleinen Sohn Ashley und 1.500 Stück Vieh hier ankam. In Curtin Springs wird eine große Rindfleischproduktion betrieben, das Gelände ist unvorstellbare eine Million Hektar groß. Für Besucher bieten sich viele Möglichkeiten, einen geführten Besuch in der spektakulären Landschaft zu machen.

Auf dem Gelände lief ein „zahmer“ Emu entlang, wir die Kameras raus und Bilder geschossen, Doch das Tier kam immer näher und so haben wir sicherheitshalber die Fenster unseres Autos wieder geschlossen.

Und dann….der Ayers Rock, oder doch nicht, nein es ist der Mount Connor

Mount Connor ist ein abgeflachter, nierenförmiger Berg, der sich rund 2800 Meter lang bei einer maximalen Breite von 1300 Meter erstreckt. Seine Nordflanke setzt sich scharfkantig vom umgebenden Outback ab, während seine Südseite durch viele Verwitterungsrinnen zerfurcht ist. Geologisch gibt es keine direkte Verbindung zur Sandsteinformation des nahegelegenen Ayers-Rock-Gebietes.
Er wird jedoch oft mit dem Uluṟu verwechselt, da er vom Lasseter Highway aus sichtbar ist, der vom Stuart Highway zum Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark führt.
Er liegt südöstlich des Lake Amadeus und 100 km östlich des Uluṟu im Südwesten des Northern Territory auf dem Gebiet der Curtin-Springs-Rinderfarm. Da er sich auf Privatgelände befindet, kann er nur im Rahmen einer geführten Tour besucht werden.

Aber es ist ja nicht mehr weit. Vom Auto aus haben wir den ersten Blich auf den Ayers Rock.

Yulara

Yulara ist eine Touristensiedlung mit etwa 1.000 Einwohnern. Es entstand 1984 als Rückgrat der touristischen Versorgung für den Zugang zu den Welterben Uluṟu (20 km) und Kata Tjuṯa (50 km) und hat einen Flughafen.

Nach 20 Jahren ist die ursprünglich nur auf individuelle Besucher zugeschnittene Versorgungsstation auf mehrere Hotelanlagen, Shops und Restaurants angewachsen.

Olgas (Kata Tjuta)

Die 36 Kuppeln der Olgas (auch Kata Tjuta = 'viele Köpfe' genannt) ragen 32 km westlich vom Ayers Rock aus der wüstenhaften Ebene heraus. Die höchste Kuppel ist der Mount Olga mit 546 m. Ursprünglich bildeten die Olgas wohl ein einziges gewaltiges Felsmassiv. Aufgrund des gröber strukturierten Gesteinsmaterials konnten die zerstörenden Kräfte der Verwitterung den Komplex in einzelne Kuppeln aufspalten. Eine dieser Felsformationen heißt Turtles Rock.

Von drei Parkplätzen führen leicht begehbare Wanderwege in das Gebiet der Felskuppeln. Vom nördlichen Parkplatz aus bietet sich eine Rundwanderung ins Valley of the Winds (Valley of the Winds Walk, Dauer 2-3 Stunden) an.  Das machen wir, mit Wasserflaschen versorgt geht es los.

Leichhardt-Schrecke (Petasida ephippigera)
Und wir hatten wieder Glück, auf einem kleinen Felsen am Wegesrand saß eine Taubagame Tympanocryptis centralis

Einer der schönsten Momente eines Australien Besuches ist der Sonnenuntergang in den Olgas. Wir fuhren zum Parkplatz und bereiteten uns mit den Kameras darauf vor.

 Auf der anderen Straßenseite überquerten auf einmal Dromedare die Straße.
Von etwa 1840 bis 1907 wurden Dromedare als Nutztiere in Australien eingeführt. Die Nachkommen von freigelassenen oder entlaufenen Tieren leben bis heute dort in den Zentralregionen. Diese Gruppe, die sich aus mehr als 300.000 Tieren zusammensetzt, stellt die einzige größere freilebende Dromedarpopulation der Welt dar.

Der Sonnenuntergang war atemberaubend und als auch noch der Vollmond aufstieg, war das Erlebnis perfekt.

Ayers Rock (Uluru)

Der Ayers Rock ist 348 m hoch, seine Länge beträgt 3,4 km und hat einen Umfang von 8,8 km. Er ist ein großer Inselberg aus Sandstein Der Name „Uluru“ stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet „Sitz der Ahnen“, bei anderen wird er als „schattiger Platz“ bezeichnet.
Am nächsten Morgen wollten wir nun endlich den Ayers Rock besuchen und umrunden.

Auf dem Weg dahin, sahen wir in einem Busch eine Pogona vitticeps sitzen. Erstaunlich, wie dieses relativ große Tier an einem solch kleinen Ästchen hängt.

Eines der skurrilsten Tiere ist für mich der Dornteufel (Moloch horridus). Wir hatten schon die Hoffnung diesen mal zu sehen. Bernd meinte, keine Chance, er habe seinen ersten Dornteufel erst nach Jahren in Australien gesehen. Am heutigen Tag war es nicht ganz so heiß, Wolken verdunkelten den Himmel und mal hatte den Eindruck, dass es regnen wird. Am Ayers Rock kommt dies nur äußerst selten vor.
Auf einmal bremst Bernd, wir stürzen aus dem Auto und was sitzt da? Ein Dornteufel, ein Wunder.
Der Auslöser der Kamera glüht und die Chipkarte explodierte.
Kaum ein paar Kilometer weiter, der nächste Dornteufel.
Und noch einer.

Die Fortbewegung dieser urzeitlichen Tiere ist sehr interessant, es ist eine Art Wiegeschritt. Wir haben direkt drei lebende und ein leider totes Exemplar entdeckt, was für ein Erlebnis. Was soll jetzt noch kommen?
Aber nun wollten wir uns den Ayers Rock anschauen. Manchmal gibt es die Möglichkeit, auf den Berg zu klettern. Die Aboriginals sehen das äußerst ungern und wollen es eigentlich verbieten. Der Uluru, wie er in ihrer Sprache heißt, ist ihr Heiligtum.

Heute war es erlaubt, aber da ich nicht Schwindelfrei bin und am Fuße des Aufstieges die Gedenktafeln mit den Verunglückten sah, habe ich mich nicht getraut.
Also ging es weiter mit unserer Rundfahrt, manche Bereiche des Berges haben Namen, wir z.B. The Brain.

Der Urlaub neigte sich unwiderruflich dem Ende zu, 7400 km durchs nördliche Australien, dem Outback, in zwei Wochen, Eindrücke über Eindrücke und nun noch ein Highlight. Sonnenuntergang am Ayers Rock.

Wir fuhren früh zum Parkplatz, damit wir auch eine  gute Stelle zum Fotografieren hatten, es kamen immer mehr und wir waren froh, diesen tollen Platz zu haben.
Und am besten sieht man vom Autodach aus:

Das Wetter wurde immer eigenartiger, es kam Wind auf, Wolken verdunkelten den Himmel, die Sonne tauchte die Umgebung in gespenstiges Licht.

Es fing an, leicht zu nieseln. Mein Gott, was wir alles geboten bekommen. Ein Regenbogen am Ayers Rock.
Und nun der Sonnenuntergang. Wird er so toll, wie an nur wenigen Tagen oder geht die Sonne einfach unter und wir erleben nicht das Glühen des Berges?

Auf einmal reißen die Wolken auf und wir bekommen ein unbeschreibliches Erlebnis:
Der Berg glüht.

Aber auch der Himmel auf der anderen Seite zeigt seine Farbenpracht.

Der Urlaub ist nun vorbei und wir fliegen von Alice Springs über Darwin, Singapur nach Frankfurt. Zwei unvergessliche Wochen sind vorüber.